Was ist Yoga?

Yoga soll Dir gut tun und soll Dir Spaß machen. Die Yoga-Praxis funktioniert mit Disziplin, aber ohne Zwang.

Im Yoga ist alles darauf ausgelegt, dass wir unser eigener Experte für unseren Körper, unseren Geist, unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden werden. So lehrt uns der Yoga auf der einen Seite Selbstverantwortung und auf der anderen Seite Autonomie.

 

Dadurch wirkt Yoga immer noch frisch und zeitlos, ja geradezu immer thematisch aktuell und fasziniert Yoga auch noch nach so langer Zeit viele Menschen. 

 

Der Begriff Yoga kommt aus der altindischen Sprache Sanskrit. Die Übersetzung des Wortes Yoga sagt uns, dass es hier um eine Einheit bzw. Verbindung geht. Das Wort stammt ab von der Wurzel yuj, was „verbinden, vereinigen, sich treffen“ bedeutet.

Im alten Indien stand der Begriff Yoga zuerst nur für das Anbinden von Zugtieren vor einen Wagen. Im Deutschen kennen wir das Wort Joch, welches sprachlich mit dem Wort Yoga eng verwandt ist. Es geht also um den Begriff anjochen, anbinden. Das Anspannen der Zugtiere gibt uns schon ein treffendes Bildnis für den Weg des Yoga. Wir können die Tiere als die verschiedenen Kräfte im Menschen ansehen: Denken, Fühlen, das Wirken der Sinne, Wünsche und Begierden. Das Anspannen der Tiere vor den Wagen symbolisiert somit die Bündelung dieser Kräfte auf ein Ziel.

Der Weg des Yoga ist ein Weg der Kontrolle über die Aktivitäten von Körper und Geist, um letztlich ein bestimmtes Ziel zu erreichen: „Die völlige Integration und Harmonie aller Persönlichkeitsanteile.“ Der Geist und die Seele sollen mit dem Körper vereinigt werden.

 

Im Laufe der bis zu 5000 Jahre zurückreichenden Geschichte des Yoga bildete sich eine Vielzahl von Techniken heraus, um dieses Ziel zu erreichen:

Yoga hat seine Wurzeln im indischen Hinduismus und entwickelte sich über viele Jahrtausende hinweg. Erstmals erwähnt wurde Yoga in den Veden, den heiligsten Schriften des Hinduismus. 

 

Es gibt die verschiedensten Yoga-Übungen, die aber alle zusammen ein Ziel haben: Nämlich den Körper, den Geist und die Atmung miteinander zu harmonisieren und zu verbinden. Mit der Zeit haben sich vielfältige Stilrichtungen innerhalb des Yoga entwickelt, die sich unter anderem den Bedingungen in den verschiedenen Ländern angepasst haben. Grundlage für alle Stilrichtungen ist aber das Hatha-Yoga - wobei die Silbe "Ha" für Sonne (Kraft, Hitze) und die Silbe "tha" für Mond (Stille, kühl) steht. Somit symbolisiert Yoga die Einheit zwischen gegensätzlichen Energien.  


 

 

Wie sich ein Salzkristal, das ins Wasser geworfen wird, auflöst und eins mit dem Wasser wird,
so ist die Vereinigung von Geist ( manas ) und Seele ( atman ), samadhi genannt.
„HYP, IV, 5“ 

Der AteM

Wer kennt das nicht:

„Vor Aufregung hinter den Atem kommen“?

Im Schreckmoment den Atem anhalten?

Starkes Schnaufen vor Ärger?

Ist das nicht Ausdruck unseres Gemütszustandes? 
Unseres geistigen Zustandes?

Unser Atem kann unseren Geist auf mächtige Weise beeinflussen.

Wäre es nicht toll, wenn wir uns dieser Macht bewusst sind, auch in schwierigen Momenten und diese positiv nutzen?

 

Unser Atem ist das Tor zu unserem Geist. Je bewusster wir uns dessen sind, desto gezielter können wir damit umgehen.

Der Atem ist der Druckmesser deiner emotionalen Zustände. Indem du den Atem beruhigst, können sich auch Geist und Emotion beruhigen.

 

Der Atem ist direkt mit unseren Gedanken und unserem mentalen Zustand verbunden. So ist er die Brücke über die wir unseren Körper mit unserer Gedankenwelt vereinen können. Das führt zur Harmonie.

 

Herrschaft über die Lebensenergie 

Der Atem verbindet unser Innerstes mit der Außenwelt. Er ist die Verbindung zwischen dem Bewußtsein und dem Unbewußten, die Verbindung zwischen Körper (Vergangenheit) und Geist (Zukunft) mit der Gegenwart. Einzig der Atem lebt in diesem Moment. Im Hier und Jetzt.

Atem ist ein Zeitmaß

Ein gesunder ausgewogener Mensch atmet 21.600 Atemzüge in 24 Stunden. Das heißt 10800 solar (rechtes Nasenloch) und 10800 lunar (linkes Nasenloch) Atmungen. Eine solare Atmung regt an, die lunare Atmung beruhigt. 

 

Die Einatmung soll gleichmäßig, tief und ungezwungen fließen und die Lunge mit der Ausatmung so vollständig wie möglich entleert werden. So sollte es sein, aber durch Schicksalsschläge, Hektik und Überforderung gerät das leicht aus der Balance.

 

Der moderne Mensch tendiert dahin zu flach und viel zu schnell zu atmen. c.a. 18-20 Atemzüge pro Minute sind normal. Dabei wird nur 1/8 der Lungenkapazität genutzt und nur ein 1/6 der Luft ausgetauscht. Bei körperlicher Anstrengung hingegen fordert unser Körper den Atem ein und wir tauschen zehn mal soviel Luft aus. Die Pranayama Übungen harmonisieren und festigen den Atemzyklus.